Berndt RD, Takenga MC, Kuehn S, Preik P, Dubbermann D, Juenger M. Development of a mobile teledermatology system. Telemed J E Health 2012
Komitee Regionale dermatoonkologische Versorgungskonzepte
Strukturschwache Regionen bedürfen einer intensiven Unterstützung bei der Versorgung von Hauttumorpatienten. Das Komitee hat sich zum Ziel gesetzt, durch unterschiedlichste Projekte die Vernetzung von Gesundheitsdienstleistern und damit die Behandlung und Nachsorge von Hauttumorpatienten zu stärken. Eine engere Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten der Dermatologie, Onkologie und Psychoonkologie etc. und damit einhergehend die Relevanz, Patienteninformationen schnellstmöglich, vollständig und sicher verfügbar zu machen, wird gefordert, um die Versorgungsqualität von Hauttumorpatienten zu steigern. Telemedizinische Anwendungen (z.B. Apps) können dabei hilfreiche Unterstützungstools sein. Ebenfalls ist es von hoher Bedeutung, die palliativmedizinische Versorgung im ambulanten Setting zu stärken. Die Schulung von Pflegekräften zur Versorgung von Tumorpatienten sowie die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin bei Dermatoonkologen werden dabei angestrebt.
Die Inanspruchnahme von Hautkrebsscreenings von organtransplantierten Patienten stellt ebenfalls eine Herausforderung in ländlichen Regionen dar. In enger Kooperation mit gesetzlichen Krankenversicherungen soll eine Steigerung von Hautkrebspräventionsangeboten erreicht werden.
Sprecherin
Prof. Dr. med. Friedegund Meier
Universitätsklinikum Dresden
Oberärztin, Leiterin Hauttumorzentrum
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
Telefon 0351 4583677 friedegund.meier@uniklinikum-dresden.de
Weitere Mitglieder
- Prof. Dr. med. Michael Jünger, Greifswald
- PD Dr. med. Martin Kaatz, Gera
- Prof. Dr. med. Claudia Pföhler, Homburg
- Dr. med. Michael Sachse, Bremerhaven
- Prof. Dr. med. Jochen Schmitt, Dresden
- Prof. Dr. med. Lars Alexander Schneider, Ulm
- Prof. Dr. med. Michael Weichenthal, Kiel
Kooperationen
- Dr. med. Stine Lutze
- Dr. med. Andreas Arnold
- Sabine Sell
- Lydia Reinhardt
- Cristin Strasser
Projekte
(Prof. Meier)
Ziel
Nachhaltige Versorgungsstrukturen schaffen, um eine patientenorientierte, leitliniengerechte und wohnortnahe Versorgung für Hautkrebs-Patienten in der Region Ostsachsen sicherzustellen.
Arbeitsschwerpunkte
- Frühdiagnose
- Systemtherapien
- Nebenwirkungsmanagement unter Immuntherapien
(Prof. Jünger/ Dr. Arnold)
Hintergrund/Ziel
- Vereinfachung des Zugangs zu medizinischer Therapie (raschere Kontaktaufnahme, keine pers. Vorstellung erforderlich, kein Termin)
- Telemedizin ermöglicht medizinische Maßnahmen (anamnestisch, diagnostisch und ggf. therapeutisch) trotz räumlicher u./o. zeitlicher Trennung von Arzt und Patient:
- „Telemedizinisches Konsil“: Konsultierter Facharzt kann via Telemedizin Stellung nehmen und Therapieempfehlungen geben
- Qualitätsverbesserung der med. Behandlung durch mehr Diagnosesicherheit (Zweitmeinung)
Wesentliche Aspekte für die klinische Nutzung
- Möglichkeit der Diagnosestellung und Dokumentation von Befunden und Bildern sowie deren Verlauf unter einer Therapie
- Rechtzeitiges Erkennen und Interaktionsmöglichkeit bei klinischen Hinweisen für behandlungsbedürftige Verschlechterung
- Möglichkeit der persönlichen Vorstellung des Pat. kann befundadaptiert erfolgen
(S. Sell, PD Kaatz)
Hintergrund/Ziel
- Einbindung von Dermatoonkologen in die SAPV-Versorgung
- Schulung von Pflegekräften zur Versorgung dermatologischer Symptome bei Tumorpatienten
- Förderung der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin (gegenwärtig zwei Dermatologen, in Kürze drei)
- Verknüpfung des gegenseitigen Konsildienstes Dermatologie – Palliativmedizin
- Frühzeitige Anbindung von Patienten an SAPV
- Elektronische Verknüpfung von Klinik und dermatologischen Praxen mit gegenseitiger Einsichtnahme in Befunde und Therapien
- Studienregion: Altenburg, Gera, Greiz
(Dres. Sachse/Wagner)
Hintergrund
- Organtransplantierte Patienten haben ein bis zu 250-fach erhöhtes Hautkrebsrisiko.
- Das empfohlene Hautkrebsscreening findet in der Regel nicht an den Transplantationszentren statt.
- Weniger als 30% der organtransplantierten Patienten nehmen Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.
- Aus präventionsmedizinischer Sicht kann das Hautkrebsrisiko neben einer modifizierten medikamentösen Immunsuppression insbesondere durch eine Verringerung der kumulativen UV-Licht-Exposition reduziert werden.
- Ein erhöhtes Risikobewusstsein (Wissenszuwachs) sowie Verhaltensänderungen in Bezug auf die UV-Licht-Prävention tragen zu einer verringerten UV-Licht-Exposition bei.
Ziele
- Erhöhung der Inanspruchnahme des Hautkrebsscreenings durch Kooperationen mit der Gesetzlichen Krankenversicherung
- Frühzeitige Diagnose und ambulante Behandlung von kutanen Hauttumoren
- Überregionales Angebot für Hautkrebspräventionsschulungen
Umsetzung
- Überregionale Spezialsprechstunde für organtransplantierte Patienten
- Vernetzung zwischen Transplantationszentren, überregionalen Nachsorgeeinrichtungen und dem Hauttumorzentrum Bremerhaven
- Regelmäßige Schulungsveranstaltungen mit Transplantationseinrichtungen (z.B. Transplantationszentrum Bad Oeynhausen) und Selbsthilfegruppen
- Kooperation mit der GKV (z.B. AOK Bremen/Niedersachsen) bei landesweiten Hautkrebspräventionsschulungen
Berichte/Publikationen
Berndt RD, Preik P, Takenga MC. Telemedizin. Teledermatologische Praxislösung mSkin®. Hautarzt 2019
BMBF-Projekt. Wandel durch Innovationen in der Region. Eingereicht.
Datzmann T et al. Are patients benefiting from participation in the German skin cancer screening programme? A large cohort study based on administrative data. BJD 2022
Hellmund P et al. Targeted and Checkpoint Inhibitor Therapy of Metastatic Malignant Melanoma in Germany, 2000-2016. Cancers 2020
Jünger M, Arnold A, Lutze S. Teledermatologie zur notfallmedizinischen Patientenversorgung. Hautarzt 2019
Mathiebe J, Reinhardt L et al. A Qualitative Needs Analysis of Skin Cancer Care from the Perspectives of Patients, Physicians, and Health Insurance Representatives — A Case Study from Eastern Saxony, Germany. Curr. Oncol. 2022
Matiszick A et al. PET/CT beim malignen Melanom: eine Zweiklassenversorgung Aktueller Stand der Versorgungssituation in der primären Ausbreitungsdiagnostik. JDDG 2021
Meisterfeld S et al. Checkpoint-Inhibitor-Patient in der Notaufnahme: Intensiv- oder Palliativstation? Differenzialdiagnosen unter Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren. Krebs im Focus 2019
Steeb et al. The need for regular training in skin cancer screening: a cross-sectional study among general practitioners in Germany. JEADV 2022
Strasser C, Reinhardt L et al. Patientenorientierte, leitliniengerechte und wohnortnahe Versorgung für Hautkrebspatientinnen und -patienten. Aufbau eines Versorgungsnetzwerkes in Ostsachsen. Krebs im Focus 2021
Strunk et al. „Awareness of immune-related side effects in oncological patients under palliative care“. Wiedereinreichung.
Takenga MC, Preik P, Berndt RD, Arnold A, Jünger M, Vikandy M. Design of a telehealth system adapted for health care delivery in rural areas: Tele-consults between general practitioners and specialists. IJISR 2020